Deckungsbeitragsrechnung

Deckungsbeitragsrechnung

Die Deckungsbeitragsrechnung ist ein Verfahren der Teilkostenrechnung. Die Deckungsbeitragsrechnung ermittelt den Überschuss des Verkaufspreises nach Abzug der Variablen Kosten und damit den Beitrag pro Produkt an den fixen Kosten.

WAS IST EINE DECKUNGSBEITRAGSRECHNUNG?

Um diese betriebswirtschaftliche Kalkulation nutzen zu können, muss man erst den Unterschied zwischen variablen und fixen Kosten kennen.

Variable Kosten = Dies sind die Kosten die direkt der Herstellung oder dem Vertrieb eines einzelnen Produkts zugeordnet werden können. Dabei handelt es sich um das benötigte Material und Lohnkosten, die zur Herstellung benötigt werden.

Fixe Kosten = Diese Kosten entstehen dem Unternehmen unabhängig vom Produktangebot und der Absatzmenge. Dazu gehören Miete, Verwaltungskosten, Steuerberaterkosten und vieles mehr.

Erlöse – variable Kosten = Deckungsbeitrag

In der so genannten Zuschlagskalkulation werden die Gemeinkosten (fixe Kosten) mit einem festen Prozentsatz im Verhältnis zum Produkt zugeordnet und dadurch der Preis ermittelt. Bei der Deckungsbeitragsrechnung wird von den Erlösen zurück gerechnet. Der Deckungsbeitrag kann pro Produkt, oder über die gesamten Erlöse durch alle Produkte ermittelt werden. Dabei kann die einstufige oder mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung angewandt werden.

AUFBAU UND FUNKTION EINER DECKUNGSBEITRAGSRECHNUNG

Aufgrund des besseren Verständnisses möchte ich mich hier auf die einstufige Deckungsbeitragsrechnung beschränken. Sie ist wie folgt aufgebaut:

Umsatzerlöse (Jahr) 500.000 €
- Variable Kosten 250.000 €
= Deckungsbeitrag 250.000 €
- Fixe Kosten 150.000 €                  
= Gewinn (Jahr) 100.000 €

Der Aufbau der Deckungsbeitragsrechnung oder auch der Zuschlagskalkulation sieht auf den ersten Blick schlüssig aus. Das Problem dabei ist aber, dass Besonderheiten beim Vertrieb und der Preisbildung einzelner Produkte keine Anwendung finden. Nehmen wir an, Du produzierst zwei Produkte. Das eine ist ein Massenprodukt, das am Markt von vielen Konkurrenten angeboten wird. Der Preisdruck ist also sehr hoch. Jetzt hast Du noch ein zweites Produkt, das viele Kosten bei der Forschung und Entwicklung verursacht hat. Teilst Du jetzt Deine Fixe Kosten zu gleichen Teilen auf, dann wird das Massenprodukt zu teuer. Du kannst es auf dem Markt nicht mehr verkaufen. Das von Dir entwickelte Produkt kann im Gegensatz dazu nur mit Verlusten verkauft werden. Dieses Problem gilt nicht nur in der Fertigungsindustrie, sondern ist genauso auf den Warenhandel, die Gastronomie und viele weitere Branchen anwendbar. Immer dann, wenn Du keine Dienstleistung verkaufst, oder kein Handwerksbetrieb bist, ist eine Deckungsbeitragsrechnung für den Erfolg Deines Unternehmens maßgebend.

FÜR WAS/WEN BRAUCHE ICH EINE DECKUNGSBEITRAGSRECHNUNG?

Damit ein Unternehmen langfristig erfolgreich am Markt bestehen kann, ist die Erwirtschaftung von ausreichenden und stabilen Gewinnen ein Muss. Aus dem Gewinn musst Du Deinen Unternehmerlohn finanzieren. Weiter ermöglicht Dir der Gewinn die Reinvestition in neue Maschinen und Verfahren. Nur dadurch kannst Du konkurrenzfähig bleiben. Aus diesem Grund ist die Deckungsbeitragsrechnung für Dich ein muss, wenn Du langfristig auskömmliche Gewinne erwirtschaften möchtest.

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