Stundenverrechnungssatz

Stundenverrechnungssatz

Der Stundenverrechnungssatz ist der Betrag in Euro, den Du Deinen Kunden pro Stunde für erbrachte Leistungen in Rechnung stellst.

WAS IST EIN STUNDENVERRECHNUNGSSATZ?

Damit ein Unternehmen überleben kann, muss es langfristig Gewinne erwirtschaften. Zieht man von seinem Umsatz (Summe alle Rechnungen netto) die Kosten ab (Summe aller bezahlten Rechnung und Aufwendungen) erhält man den Gewinn. Die Vergleichsgröße ist das Vorjahr. Damit wird klar, stimmt der Umsatz nicht, kann man auch keine Gewinne erwirtschaften. Dafür wird in der Betriebswirtschaft der Stundenverrechnungssatz ermittelt. Dieser enthält alle Kosten des Unternehmens zuzüglich eines Risikozuschlags und einem Gewinnzuschlag. Um den Stundenverrechnungssatz kalkulieren zu können muss man noch folgende Begrifflichkeiten kennen und verstehen:
  • Fixe Kosten = Diese Kosten sind unabhängig von der Anzahl der Mitarbeiter und den Aufträgen. Dazu gehört auf jeden Fall die Miete, Telefonkosten, Verwaltungskosten.
  • Variable Kosten = Diese Kosten stehen im Zusammenhang mit den Aufträgen, Wickelst Du mehr Aufträge ab, steigen diese Kosten an.
  • Produktive Stunden = Das sind die Stunden die dem Kunden in Rechnung stellen kannst.
  • Unproduktive Stunden = Dazu gehören Rüstzeiten, Dokumentationszeiten, Urlaub, Krankheit und Feiertage.
  • Risikoaufschlag = Als Unternehmer haftest Du für alles was Dein Personal tut oder nicht tut. Geht etwas zu Bruch oder wird mit Mängeln ausgeführt, haftest Du für diesen Schaden. Passieren bei der Auftragsabwicklung unvorhergesehene Dinge, geht der Mehraufwand oft zu Deinen Lasten. Dafür benötigt man einen Risikozuschlag.
  • Kalkulatorische Kosten = Das sind Aufwendungen, die entweder noch nicht entstanden sind und im Laufe des Jahres aber vom Steuerberater gebucht werden, z.B. die Abschreibung für Dein Anlagevermögen. Zum anderen ist das bei einer Einzelfirma der Unternehmerlohn, da dieser keinen Aufwand darstellt und somit auch nicht in Deiner Einnahmen- Überschussrechnung auftaucht.

AUFBAU UND FUNKTION STUNDENVERRECHNUNGSSATZ

Diese Kosten werden nun beim Stundenverrechnungssatz auf den Stundenverrechnungssatz umgelegt:
  • Unproduktive Stunden (Rüstzeit, Dokumentationszeit)
  • Personalkosten (Löhne zuzüglich freiwilliger Leistungen wie VWL)
  • Arbeitgeberbelastung zu den Personalkosten für Krankenversicherung, Umlage U1 und U2, Berufsgenossenschaft
  • Gemeinkosten = betriebliche Kosten für:
                    • Miete
                    • Werbung
                    • Versicherungen
                    • Fuhrpark
                    • Verwaltung inkl. Personalkosten
                    • Steuerberaterkosten und Buchführung
                    • Zinsen für Kredit u.v.m.
                    • Leasingkosten
  • Risikozuschlag
  • Gewinnaufschlag
Hier noch einige grundlegende Formeln, die Du zur Berechnung benötigst:

Gewinn = Erlös – Kosten                  G = E – K

Erlös = verkaufte Stunden x Stundenverrechnungssatz                 E = x * p

Gesamtkosten = variable Kosten + fixe Kosten

Kosten des Unternehmens/ produktive Stunden = Stundenverrechnungssatz

FÜR WAS/WEN BRAUCHE ICH EINEN STUNDENVERRECHNUNGSSATZ?

Die Frage ist einfach zu beantworten: Für den Erfolg Deines Unternehmens. Stimmen Deine Umsätze nicht, kannst Du keinen Gewinn erwirtschaften. In der Realität ist es nicht immer so einfach. Hat Deine umliegende Konkurrenz einen Stundenverrechnungssatz von 50,- € und Du errechnest aber 70,- €, wird es für Dich schwer Deine Leistungen am Markt abzusetzen. In diesem Fall solltest Du Dich zuerst mit Deinen Kosten auseinandersetzen und diese analysieren. Gibt es unnötige Ausgaben?